| Jobsuche in Eigenregie

Woche 9: Zweites Gespräch im Unternehmen

In Eigenregie: Nach rund 2 Monaten hat ER fast die gesamte Klaviatur mit initiativen und reaktiven Bewerbungen bei Headhuntern und Unternehmen, Networking, Interim-Providern und Social Media gespielt. Obwohl ER einige erfolgreiche Jobs hinter sich hat, ist die Reaktion auf sein Angebot enttäuschend. Das frustriert enorm, da die Erwartungen von ER viel positiver waren. Inzwischen hat er seine Unterlage zum dritten Mal überarbeitet und ein neues Foto eingebaut. Bei dem Foto hat er sich als erfolgreichen Geschäftsführer mit fast unnahbarer Körperhaltung ablichten lassen. Die neue Unterlage kommuniziert eher in die Richtung: „Wer möchte sein Unternehmen um mich herum aufbauen?“. Ein Rückschritt in die Ich-Rotation seiner Bewerbung.
 
NewPlacement: Das zweite Gespräch in gleicher Besetzung im Unternehmen kann NP durch sein Hand-out Re-Briefing sehr gut einleiten. Dabei werden die 5-6 wichtigsten Thematiken für die Besetzung und Funktionalität des Zieljobs erörtert. Nach 40 Minuten fasst NP mit dem vorbereiteten Flipchart in einer Gegenüberstellung die Nachfragefaktoren des Unternehmens gespiegelt mit seinen Leistungs-, Erfahrungs- und Kompetenzwerten zusammen. Eine starke Leistung, die ihm der Headhunter auf dem Rückweg am Telefon bestätigt. Er kündigt eine Entscheidung innerhalb von 14 Tagen an.
  
Unsere Empfehlungen:
17. Das Foto muss der restlichen Bewerbung ganzheitlich entsprechen. Im übertragenden Sinn stellt es einen Kandidaten dar, der dem Unternehmen seine Dienste anbietet: offen, einladend und sympathisch als Projektion für spätere Zusammenarbeit.
18. Das zweite Gespräch (Verifizierung der ersten Eindrücke) im Unternehmen sollte ein beidseitiges Matching sein. Beide Seiten sollten im Vorwege ihre Nachfragefaktoren definiert haben und diese vor einer gemeinsamen Entscheidung spiegeln. Viele Bewerber vernachlässigen diesen Umstand bei einer Zusage des Unternehmens, u.a. ein Grund für Trennungen in der Probezeit oder Kurzstandzeiten.